Mit zweieinhalb Jahren, so will es die Familien-Legende, konnte ich lesen. Seither lese ich schnell und viel und ständig. Ich habe auch einen Beruf gewählt, in dem ich täglich schreibe und meine Gedanken und Gefühle in Worten ausdrücke. Mein Leben lang habe ich auf Worte vertraut, vor allem auf geschriebene. 

Gerade darum sind mir die ersten Schritte in der Tierkommunikation sehr schwer gefallen.  Auf einmal sollte ich mich nur auf meine Intuition verlassen – konnte das gut gehen? Vor den ersten Versuchen war ich in Sorge, dass ich keine Informationen empfangen würde: Da würde schließlich nichts geschrieben stehen, das ich einfach nur lesen müsste. Das wäre ja easy gewesen.

Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich mich davon frei machen konnte, in jedem Austausch nach dem einen, dem exakt formulierten „O-Ton vom Tier“ zu suchen. Bis ich gelernt hatte, die Bilder, die Sinneseindrücke, die Gefühle, ja, auch die gelegentlichen Worte, die mir die Tiere schicken, zu ihren Antworten zusammenzuführen. Bis ich die Informationen, die sie mir auf so vielen unterschiedlichen Kanälen zukommen lassen, als ihre Art wahrnehmen konnte, Botschaften zu übermitteln. 

Heute liebe ich diese Art des Austausches. Er ist direkt und ehrlich und überaus vielschichtig. Und er zeigt mir die Tiere als Lebewesen mit großem Bewusstsein und großem Wissen um das Dasein. 

Was ich erst lernen musste: Das ganze Geheimnis ist, offen zu sein. Der Telepathie, der Tierkommunikation die Chance einzuräumen, dass sie funktionieren kann. Dem Verstand nicht erlauben, gleich mal aus alter Gewohnheit seine zig „Aber“-Schranken runterzukurbeln und  zu sichern. Nicht falsch verstehen: Unser Verstand ist großartig in all dem, was er aufnehmen, verarbeiten und analysieren kann. Aber unsere Intuition ist es auch. Und sie schöpft bei dem, was sie empfängt, noch aus zusätzlichen Quellen – Quellen, denen wir oft so lange nicht mehr vertraut haben, dass wir gar nicht mehr genau wissen, wo sie zu finden sind. Aber es lohnt sich, sie wieder zu entdecken. Wäre doch schade, ohne Notwendigkeit auf eine Dimension zu verzichten. Warum soll ich mich mit Eis zufriedengeben, wenn ich auch Eis mit Schoko-Sauce haben kann?

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