Ihr wollt’s genau wissen (I)

Auf meinen letzten Beitrag hin haben einige von euch mir Fragen geschrieben, die sie zur Tierkommunikation haben. Wäre doch nicht schlecht, wenn alle was von den Antworten hätten, oder? Ich habe mir überlegt, dass ich zwischen den eigentlichen Blog-Artikeln immer mal Beiträge einschiebe, in denen ich eine dieser Fragen beantworte. Heute geht’s los.
„Wer hat Gingers Antworten formuliert?“, will E. wissen. „Hat er das tatsächlich genau so gesagt oder denkst du dir das aus?“

Es sind seine Antworten, die ich in – geschriebene – Sprache übersetze. Wenn Ginger oder ein anderes Tier mir seine Antworten oder Botschaften übermittelt, diktiert es mir die natürlich nicht in deutscher Sprache und möglichst noch in astreinem Stil in den Block. Die Tiere lassen mir vielmehr Sinneseindrücke zukommen, lauter kleine oder größere Puzzleteile, die ich dann später zu einem stimmigen, in deutscher Sprache formulierten Gesamtbild zusammensetze.

Oft schicken mir Tiere zum Beispiel Bilder, die ich vor meinem inneren Auge sehe. Da kann ich dann erkennen, wie ihr Lieblingsspielzeug aussieht oder das Futter, das sie gern mögen. Mal erkenne ich auch Teile der Wohnung, in der sie leben. Oder ich sehe, dass ihr Katzenkumpel ein schwarz-weiß-gefleckter „Kuhkater“ beziehungsweise ihr Hundefreund ein sportlicher blonder Retriever ist.

Aber auch meine anderen Sinne kommen ins Spiel. Da passiert es, dass mir ein massiver Stallgeruch in die Nase steigt, als ich eine Katze frage, wie sie denn mit den Pferden ihrer Halterin klar kommt; unangenehm intensiv ist das – dabei kann ich Pferde gut riechen. Gar nicht gut kommt sie mit ihnen klar, vermittelt mir die Katze auf diese Weise. Sie findet nämlich, dass ihr Mensch viel zu viel Zeit bei den Pferden verbringt – Zeit, die eigentlich ihr zusteht. Als ich das später ihrer Halterin berichte, erzählt diese, dass die Katze sich tatsächlich angeekelt abwendet, wenn sie aus dem Stall kommt und ihre Klamotten durch und durch nach Pferd riechen. Dann lasse die Katze sich nicht von ihr anfassen, sagt die Tierfreundin, ehe sie nicht unter der Dusche war und sich umgezogen habe.

Schmerzen oder Druck in einem bestimmten Teil meines Körpers können ein Zeichen dafür sein, dass das Tier eben dort Schmerzen hat. Oder ich habe plötzlich einen Geschmack im Mund: Schon mal Maus gekaut? Lasst es lieber. Ist für Menschen nicht unbedingt die größte Delikatesse und macht ein echt fieses Mundgefühl…  😉

Manchmal höre ich auch tatsächlich Sätze im Wortlaut. „Das Mädchen nervt“, knurrt mir da etwa ein Hund ins Ohr, der sich von seiner Mit-Hündin, einer dominanten Lady mit ausgewachsenem Kontrollzwang, stets und ständig gegängelt fühlt.

All diese Eindrücke verarbeitet mein Gehirn zu Gedanken, Sätzen, Aussagen in deutscher Sprache – weil es gewohnt ist, auf Deutsch zu denken. Schreibe ich das Gespräch dann in einem Protokoll auf, fließt in die Formulierung noch ein, was für ein Typ das Tier ist, mit dem ich da gerade gesprochen habe. Ginger zum Beispiel ist ein lebhafter, munterer, schneller Kater mit „Hoppla, jetzt komm‘ ich“-Attitüde – eine Satzeröffnung à la „hey, sag’ ihr doch mal…“ klingt da für mich passend und stimmig. Andere Tiere kommen vorsichtiger und zurückhaltender rüber, das spiegelt sich dann in sanfteren, behutsameren Formulierungen, die ich verwende. Außerdem schildere ich in beschreibenden Passagen immer, wie ich ein Tier im Gespräch erlebe und auf welchem Wege es mir seine Antworten jeweils übermittelt hat.

Habt ihr auch eine Frage zu Tiergesprächen? Schreibt sie mir gerne, ich beantworte sie nach und nach hier im Blog.

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